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DIE REISE UNSERER AFRIKA MISCHUNG

In den vergangenen Monaten haben wir an einer neuen Mischung getüftelt. Wir wollten eine Mischung kreieren, die kompromisslos ist, indem sie drei einzigartige ostafrikanische Terroir miteinander verbindet: Die Berge von Monduli, die Hochebene Sidamas und die steilen Berghänge der Rwenzoris.

Von Pascal Herzog

DIE REISE UNSERER AFRIKA MISCHUNG

Wir wollen Spezialitätenkaffee zugänglich machen und die Möglichkeit geben, die verschiedenen Facetten wie Qualität, Anbaubedingungen oder Extraktionsmethoden zu erkunden. Um den Einstieg möglichst einfach zu gestalten, haben wir Kaffees wie die Hausmischung, Crema und enSoie entwickelt, die einfach zugänglich sind und mit derselben Sorgfalt eingekauft werden wie unsere Single Farm Kaffees (erfahre hier mehr über unsere Sourcing Philosophie). Bei diesen Kaffees sprechen wir intern von sogenannten Bridge-Coffees. Mit ihnen wollen wir die Kompromisslosigkeit eines Single Farm Kaffees mit den Vorteilen von Kaffeemischungen verbinden – das Ende der Brücke gewissermassen.

Die Afrika Mischung hat sich im Verlaufe von zwei Reisen durch Ostafrika langsam entwickelt. Die Geschichten, Erlebnisse und Überlegungen dazu möchten wir gerne mit euch teilen.

Blog Afrika Mischung
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Uganda: Rwenzori Mountains

Die Rwenzori Mountains und die Menschen, die hier wohnen, sind ebenso eindrücklich und gewinnend wie die Kaffees, die sie produzieren. Dieser Teil Ugandas wurde jedoch lange von der Kaffeewelt ignoriert. Die sogenannten “Drugar” (ungewaschener Arabica) Qualitäten waren auf den anonymen Rohstoffmärkten eine billige, wenn auch teilweise riskante Option, um die Einkaufskosten niedrig zu halten. Die geringe Wertschätzung hat dazu geführt, dass die lokalen Bäuerinnen und Bauern kaum in ihre Kaffeebäume investiert haben und dass die Lebensbedingungen – nicht nur wegen des geringen Interesses an Kaffee – sehr schwierig waren und teilweise immer noch sind.

Seit einigen Jahren stellen wir jedoch eine graduelle Veränderung fest. Neugierige Röster*innen investieren mehr Zeit, um das Potenzial dieser Bohnen zu entdecken. Daraus ist ein positiver Rückkopplungseffekt entstanden, bei dem Farmer*innen, lokale Verbeiter*innen, Exporteur*innen und schliesslich Röstereien gemeinsam versuchen, Wertschöpfungsketten zu entwickeln, die auf allen Ebenen zu Verbesserungen führen.

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Im Januar 2023 haben wir die Rwenzoris zum letzten Mal besucht. Gemeinsam mit unserem lokalen Partner Kyagalanyi besuchten wir eine Vielzahl von Farmen und konnten am Ende drei Farmen überzeugen, ihren Kaffee künftig auch an ViCAFE zu liefern. Obschon die Farmen sehr nahe zusammenliegen, sind die Voraussetzungen sehr unterschiedlich. Während die einen sich bereits intensiv mit verschiedenen Varietäten befassen, sehe andere nur zaghaft das Potential von Kaffee. alle drei Farmen haben mit der Tatsache zu kämpfen, dass die natürliche Bewaldung fast vollständig verschwunden ist (oftmals aus existenzieller Not). Ausserdem werden aus unserer Sicht die natürlichen Ressourcen auf allen Farmen aktuell nur unzureichend genutzt. Während die Aufforstung bereits durch eine andere Stiftung in Angriff genommen wurde, haben wir gemeinsam mit der ViFOUNDATION ein Kompostprogramm entwickelt, welches nicht nur den ViCAFE-Lieferant*innen zugute kommen wird.

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Tansania: Monduli Mountains

Eine Reise in die Monduli Mountains fühlt sich an wie nach Hause kommen. Nach meinem Studium hatte ich das Glück und Privileg, ein Jahr auf der Farm zu arbeiten und zu leben. Neben viel Kaffeewissen durfte ich damals auch eine enge Beziehung zur “Mondul Community” aufbauen. Diese gibt mir heute ein tiefes Vertrauen, dass die Farm nicht nur guten Kaffee produziert, sondern dies auch mit grosser Wertschätzung gegenüber den Menschen tut, die für die Farm arbeiten oder in der Nachbarschaft leben. Die weit über 100 Hektaren gemeinschaftlich verwalteten Landes sind für mich das persönliche Highlight. In den vergangenen Jahren haben wir zwei Felder identifiziert, auf welchen wir chemiefrei produzieren und die Pflücker*innen besser bezahlen. Die Mehrkosten teilen wir uns mit der Farm zur Hälfte. So liegt es nahe, dass wir für unsere Mischung auch mit einem Lot von Mondul arbeiten wollen. Wir haben uns schliesslich für einen “Honey” Lot entschieden, das durch seine dezenten Fruchtnoten und einem überraschend guten Körper der Mischung die Grundnoten verleiht.

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Äthiopien: Die Hochebenen Sidamas

Ebenfalls anfangs 2023, auf der Durchreise zu unserem langjährigen Partner Daniel Alemayehu (Miju) in Yirgacheffe, hatten wir die Gelegenheit, die Hunkute Kooperative und ihre Mitglieder zu besuchen. In einem langen Gespräch unter einem wunderschönen Baum konnten wir das Führungsteam kennenlernen. Die Kooperative hat über die Jahre nicht nur bewiesen, dass sie einen der besten Bio Sidamo produzieren kann, sondern auch, dass sie mit Hilfe von 46 Agronom*innen ihren Mitgliedern immer wieder unter die Arme greift. Gemeinsam haben wir ein Dorf identifiziert, aus welchem wir künftig unsere Kaffees einkaufen könnten. Wir freuen uns in den kommenden Jahren regelmässig diese Community zu besuchen und uns mit den unterschiedlichen Herausforderungen der Bäuerinnen und Bauern auseinanderzusetzen.

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Aus diesen Begegnungen ist schliesslich in unserer Rösterei die Afrika Mischung entstanden. Wir sind fest davon überzeugt, dass sie die drei unterschiedlichen Terroir sehr gut repräsentiert. Für uns ein Highlight als Espresso oder mit Milch.

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