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«DER GERUCH UND DAS RAUSCHEN ERINNERN MICH ANS MEER.»

Regelmässig portraitieren wir hier Menschen, die für ViCAFE wichtig sind. Wir wollen dir die Person hinter der Espressomaschine, der Röstmaschine oder dem Bildschirm näherbringen. Den Anfang macht unsere Barista Laura.

Von Tamara Meili Bilder: Aaron Fee

«DER GERUCH UND DAS RAUSCHEN ERINNERN MICH ANS MEER.»

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«DER GERUCH UND DAS RAUSCHEN ERINNERN MICH ANS MEER.»

Regelmässig portraitieren wir hier Menschen, die für ViCAFE wichtig sind. Wir wollen dir die Person hinter der Espressomaschine, der Röstmaschine oder dem Bildschirm näherbringen. Den Anfang macht unsere Barista Laura.

Wir spazieren an einem Freitagmittag vom Hardturm in Richtung Werdinsel. Laura, 21 Jahre jung, Medizinstudentin, Barista, Surferin, Handballerin, Pflanzenliebhaberin und noch vieles mehr, zeigt uns ihre Lieblings-Joggingstrecke in Zürich. Sie ist dunkel gekleidet, trägt weisse Turnschuhe, hat ihre blonden Haare zu einem lockeren Half Bun gebunden und einen grossen Rucksack dabei. Wir treffen Laura in einer Zwischenstunde. Gleich nach diesem Treffen besucht sie die nächste Vorlesung an der Uni Zürich.

«Ich bin ziemlich ausgeglichen.» Vor drei Jahren hat sie in der Vivi Kola Bar in Eglisau einen Sommer lang gearbeitet und kam dadurch zu ViCAFE. Dort lernte sie auch Bettina kennen, mit der sie vor kurzem eine WG gegründet hat. Woher ihr Interesse für Kaffee käme? «Mit Kaffee hatte ich vor meiner Arbeit bei ViCAFE nicht viel am Hut, ich habe ihn einfach gern getrunken.» Seit ViCAFE und einer Reise durch Nicaragua sowie Guatemala, bei der sie gemeinsam mit Bettina die Kaffeefarm von Gustavo (Hacienda Santa Rosa Buenos Aires) besuchte, betrachtet sie die Kaffeewelt von einer ganz anderen Seite.Freunde und Bekanntschaften aus verschiedenen Umfeldern zu haben, ob aus dem Handballverein, der Uni oder der ViCAFE Community, findet Laura spannend und es erweitere den Horizont. «Ich bin eine ziemlich ausgeglichene Person und verstehe mich wohl deswegen gut mit Leuten aus den unterschiedlichsten Kreisen.»

Ein Ort zum Abschalten

Sie läuft die Strecke entlang der Limmat mehrmals pro Woche. Am oder im Wasser fühlt sie sich wohl, weshalb sie vor ein paar Jahren angefangen hat zu surfen. Seither verlegt sie ihre Ferien gerne an Orte, die sich für den Wellenritt ebenso gut eignen, wie um Sonne zu tanken.

«Diese Laufstrecke ist mir irgendwie nie verleidet». Mit der Strömung mit zu joggen sei beruhigend und helfe ihr den Kopf nach einem Uni- oder ViCAFE-Tag zu lüften. Wir machen eine kleine Pause beim Wasserkraftwerk, das sich kurz vor der Werdinsel befindet und schiessen Fotos. Läufer und andere Spaziergänger gehen hie und da vorbei, die Strecke scheint beliebt zu sein. An diesem Ort kann Laura komplett abschalten, denn das Wasser übertöne alle anderen Geräusche und erinnere sie an die Wellen des Meeres. Wir lassen uns für einen Moment stillschweigend vom lauten Rauschen einnehmen und geniessen die Kulisse. «Es hat etwas Meditatives.» Sie macht lange Pausen zwischen den Sätzen, die zur Atmosphäre nicht besser passen könnten. «Das Wasserkraftwerk ist für mich eine Art Ruhepol, obwohl es ununterbrochen in Bewegung ist. Diese Konstanz finde ich extrem beruhigend.»

Von allem ein bisschen

Ob die Ausgeglichene denn auch ein Morgenmensch sei? „Eher nicht.“ Nach zwei Kaffees mit einem Gutsch Milch komme sie aber langsam in die Gänge. Ein für sie perfekter Tag bestehe darin, an die Uni zu gehen, jemanden zu treffen, der ihr wichtig sei, etwas Sportliches zu tun und etwas für sich in Ruhe zu unternehmen. Sie versucht so viel Balance wie möglich im Leben zu haben. «Mit Extremen kann ich mich überhaupt nicht identifizieren, egal in welchen Bereichen.»

Während in dieser Stunde 450’000 Kubikmeter Wasser durch die Limmat flossen, erlebten wir Laura als facettenreiche Person, die über Kunst, Musik und die Anatomie des Körpers mindestens so lange reden kann, wie über die Wichtigkeit von genügend Schlaf.